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Die Gräfin

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Von der Gräfin Polly war er sehr eingenommen, was allerdings alle Männer waren – aber außerdem spielte er wunderbar schön Cello, und die Gräfin schwärmte für Musik. Daher rührte die Freundschaft beider, die jetzt schon einen Winter, einen Frühling und einen halben Sommer hindurch gewährt hatte. Es kam noch hinzu, daß die Amtsrichterwohnung mit ihrem großen, schattigen Garten dem Schloß gerade gegenüberlag und von ihm nur durch den breiten gelbgrünen Schloßgraben getrennt war. Über diesen war Gräfin Polly soeben in ihrem kleinen, weißen Boot gerudert. Sie wollte ja nur in einer Amtssache mit dem Richter sprechen, denn sie und Henrik Eisenbart hatten, wie gesagt, sich entschlossen, jeder seinen eigenen Weg zu gehen. Ihm sollte die Grafschaft Edelsburg nebst allen zugehörigen Gütern, Wäldern, Kirchen und Zehnten – und ihr – nun ihr sollte sie selbst gehören, weiter nichts! Und doch schien es Skram, als habe der Graf das geringere Teil erhalten ...